Zahlungsmoral und andere Hürden der Transport- und Logistikbranche

Die Transport- und Logistikbranche steht aktuell von vielen Seiten unter Druck: Neben Fachkräftemangel, zunehmenden Kosten oder vermehrter Regulatorik macht auch die Zahlungsmoral der Kunden den Unternehmen zu schaffen. Dabei wird alle Liquidität gebraucht, um durch den Wandel nicht auf der Strecke zu bleiben. Factoring kann helfen.

Im Whitepaper „Chancen und Risiken in der Transport- und Logistikbranche“ verweist der Kreditversicherer Coface auf seine Befragung zu den Zahlungserfahrungen deutscher Unternehmen. Diese hat gezeigt, dass das durchschnittliche Zahlungsziel im Bereich Transport- und Logistik 2023 bei 31,4 Tagen lag. Das sind 1,4 Tage mehr als noch 2022. Dies ist so weit erst einmal nicht ungewöhnlich – und im Vergleich zu Branchen wie dem Automotive-Bereich mit einer durchschnittlichen Zahlungsfrist von 47 Tagen sogar noch moderat.

Die tatsächlichen Schwierigkeiten liegen an anderer Stelle: So berichten 85 Prozent der befragten Transport- und Logistikunternehmen von Zahlungsverzögerungen ihrer Kunden. Das sind annähernd 10 Prozent mehr als der branchenübergreifende Durchschnitt, der bei 76 Prozent liegt. Die Frage nach der Dauer des Verzugs liefert die nächste beunruhigende Zahl. So betrug die Zahlungsverspätung in Transport- und Logistik 2023 in der Regel 35 Tage; also fünf Wochen. Das ergibt eine Zunahme von über zehn Tagen gegenüber dem Vorjahr.

Derzeit eine schwere Last zu tragen

Das Zahlungsverhalten der Kunden passt zur gegenwärtigen Unsicherheit und gesamtwirtschaftlichen Krise. Doch davor sind gerade auch Transportunternehmen nicht gefeit. Durch Inflation, geringe Konsumbereitschaft und Abkühlung der Weltkonjunktur sinken Handelsaktivität und Transportnachfrage. Im Sektor Straßengüterverkehr machen sich dem Whitepaper zufolge auch die gestiegenen Kraftstoffpreise und die Mindestlohnanpassung bemerkbar. Hinzu kommen der Fachkräftemangel und der dadurch verstärkte Wettbewerb bei den Gehältern.

Hiesige KMU hätten es oft schwer, die steigenden Kosten weiterzugeben. Deshalb kommt es für die Transportunternehmen umso mehr auf Liquidität an. Verzögern sich jedoch Kundenzahlungen oder fallen ganz aus, können Betriebe schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten: Vorleistungen können nicht mehr gestemmt und Aufträge möglicherweise nicht mehr angenommen werden. Zumal die Stabilisierung des Tagesgeschäfts aktuell nicht die einzige Aufgabe der Unternehmen ist. Digitale und effiziente Lösungen müssen eingeführt werden, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, Mitarbeiter müssen geschult und der zunehmenden Nachhaltigkeits-Regulatorik genüge getan werden.

Factoring bringt Liquidität

Factoring kann helfen, in dieser komplexen Lage schnell auf die dringend benötigte Liquidität zugreifen zu können. Durch den regelmäßigen Forderungsverkauf steht ein Großteil des jeweiligen Rechnungsbetrags umgehend zur Verfügung und kann sofort für laufende Kosten, Auftragsvorfinanzierungen oder in Ausgaben zur Weiterentwicklung gesteckt werden. Die Länge von Zahlungszielen und das Zahlungsverhalten werden dadurch zweitrangig.

Im erwähnten Coface-Whitepaper wird auch davon gesprochen, das Risikomanagement zu verbessern. Hierbei kann Factoring ebenfalls unterstützen, denn mit der Abtretung einer Forderung geht das Risiko eines Zahlungsausfalls auf den Käufer über. In der Praxis heißt das: Ein Transport- und Logistikunternehmen erhält in jedem Fall den vollen Rechnungsbetrag – unabhängig davon, ob sein Kunde zahlt, oder nicht.

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