Mythos Factoring: häufige Missverständnisse aufgeklärt

Die Finanzierungsmethode Factoring bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre offenen Forderungen zu verkaufen und dadurch Liquidität und Handlungsspielraum zu sichern. Gerade für KMU stellt Factoring eine Option dar, lange Zahlungsziele zu umgehen, das Ausfallrisiko zu reduzieren und das Wachstum zu fördern. Mit Factoring sind allerdings auch viele Missverständnisse verbunden, die einige am Nutzen des Forderungsverkaufs zweifeln lassen. In diesem Blogbeitrag möchten wir ein paar gängige Mythen aus dem Weg räumen.

Factoring als Finanzierungsinstrument immer interessanter

Factoring gewinnt in der Unternehmenswelt immer mehr an Bedeutung und stellt eine zunehmend beliebte Alternative zu herkömmlichen Finanzierungsinstrumenten dar: Laut einer Erhebung der Online-Plattform Statista nutzten 2022 in Deutschland bereits über 105.000 Firmen den Forderungsverkauf; 2019 waren es etwas mehr als 90.000. Trotz des steigenden Interesses und der zunehmenden Verbreitung von Factoring existieren nach wie vor viele Unklarheiten rund um die Finanzierungsmethode. Insbesondere KMU sind oft unsicher, wenn es um die Rentabilität oder gar Seriosität des Forderungsverkaufs geht. Einige der häufigsten Mythen sind die folgenden.

Mythos: Factoring ist ein Zeichen von finanziellen Problemen oder schlechter Bonität

Factoring ist eine Finanzierungsoption, die von Unternehmen genutzt wird, um ihre Cashflow-Situation zu verbessern und effektiver mit offenen Forderungen umzugehen. Es hat nichts mit finanziellen Problemen oder schlechter Bonität zu tun. Factoring ist vielmehr eine strategische Entscheidung, um schnellen Zugang zu liquiden Mitteln zu erhalten.

Mythos: Factoring ist teuer

Factoring ist zwar mit Kosten verbunden, doch diese sollten im Verhältnis zu den Vorteilen betrachtet werden. Factoring ermöglicht es Unternehmen, sofortigen Zugang zu einem Teil ihrer ausstehenden Forderungen zu erhalten, was den Cashflow verbessert und finanzielle Flexibilität erhöht. Dies kann dazu beitragen, Engpässe zu vermeiden und Wachstum zu fördern. Auch Skonti können so genutzt werden. Zusätzlich wird das Ausfallrisiko bei Zahlungsunfähigkeit von Kunden vom Factoring-Anbieter übernommen. Unternehmen können so effizienter arbeiten und ihren Umsatz langfristig steigern. Zudem fallen auch für andere Formen der Finanzierung Kosten an.

Mythos: Factoring ist eine Form der Verschuldung beziehungsweise ein Kredit

Im Gegensatz zu einem Kredit, bei dem ein Unternehmen Geld von einer Bank oder einem Kreditgeber aufnimmt und es zurückzahlen muss, handelt es sich beim Factoring um einen Verkauf von Forderungen. Es ist eine Möglichkeit, den Cashflow zu verbessern, indem Unternehmen Zugang zu sofortiger Liquidität erhalten, ohne in die Verschuldung zu geraten. Es basiert auf den bereits erbrachten Leistungen des Unternehmens, nämlich den erbrachten Waren oder Dienstleistungen, für die Rechnungen ausgestellt wurden.

Mythos: Factoring ist nur für bestimmte Branchen geeignet

Factoring ist grundsätzlich in verschiedenen Branchen und Geschäftsbereichen anwendbar und beschränkt sich nicht auf nur eine bestimmte Art von Unternehmen. Diese Branchen reichen von Dienstleistungsunternehmen über Produktionsbetriebe bis hin zu Großhandelsunternehmen. Factoring kann für Start-ups genauso relevant sein wie für etablierte Unternehmen. Es gibt Factoring-Anbieter, die sich auf spezielle Branchen spezialisiert haben, aber grundsätzlich ist der Forderungsverkauf für alle Branchen geeignet.

Mythos: Factoring ist nur für große Unternehmen vorgesehen

Factoring ist nicht ausschließlich für große Unternehmen geeignet, sondern es kann genauso von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Anspruch genommen werden.  Viele Factoring-Anbieter haben sich auf KMU sogar spezialisiert.

Mythos: Factoring ist nur für eine kurzfristige Finanzierung geeignet

Factoring kann sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Finanzierungsbedürfnisse genutzt werden. Factoring-Verträge können kurzfristige oder langfristige Vereinbarungen umfassen, je nachdem, wie das Unternehmen sie nutzen möchte. Denn Factoring dient nicht nur dazu, vorübergehende Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Es ist außerdem eine strategische Lösung für langfristige finanzielle Stabilität.

Sie haben Fragen zum Thema Factoring oder wollen sich näher mit dem Finanzierungsinstrument beschäftigen? Dann melden sich gleich persönlich bei unseren Expertinnen und Experten.