Die Medizintechnik ist einer der wichtigsten Industriezweige der deutschen Gesundheitswirtschaft. Sie vereint unter anderem Hersteller, Handelsunternehmen, Zulieferer und Homecare-Unternehmen. Die zum großen Teil mittelständischen Firmen der Branche stehen dabei aktuell vor vielen Herausforderungen: Hohe Kosten und immer strengere gesetzliche Vorschriften, hinzu kommen Teuerungen beim Einkauf und steigender bürokratischer Aufwand. Factoring kann hier Abhilfe schaffen und Unternehmen finanziell sowie operativ entlasten.
Kostendruck und regulatorische Hürden in der Medizintechnik
Über 60 Prozent der Unternehmen gehen in der Herbstumfrage 2022 des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) von einer Verschlechterung der Gewinnsituation aus. Grund dafür sind neben den immer längeren Zahlungszielen auch aktuelle Herausforderungen der Medizintechnikindustrie. So sind die Transport-, Rohstoff- und Energiekosten durch die Krise weiterhin hoch. Die Aufrechterhaltung des Tagesgeschäfts wird zunehmend schwieriger, deshalb können – eigentlich nötige – Investitionen in digitale Prozessoptimierungen nicht priorisiert werden. Und auch angebotsseitige Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen sind mit einem zunehmend höheren Aufwand verbunden.
Daneben steht die Medtech-Branche seit Jahren vor Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Medizinprodukteverordnung (MDR). So müssen Betriebe unter anderem zusätzliche Risikobewertungen durchlaufen, die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit von Produkten gewährleisten und Datenschutzvorkehrungen treffen. Laut einem aktuellen Positionspapier des BVMed bedeuten die Maßnahmen für die Umsetzung nicht nur hohe Kosten, sondern auch bürokratische Hürden, die zu einer verminderten Innovationskraft führen. Die Branche fordert Entlastung.
Factoring-Partner sorgen für Flexibilität
Die Rahmenbedingungen werden sich, wenn überhaupt, sicherlich nicht von heute auf morgen verbessern. Zudem ist der Einfluss der Betriebe auf die Politik begrenzt. Medizintechnik-Unternehmen können jedoch auch selbst Maßnahmen treffen, die ihr operatives Geschäft absichern und ihnen die Arbeit erleichtern: Um die eigene Buchhaltung zu entlasten, Kosten zu sparen und in unsicheren Zeiten liquide zu bleiben, können KMU auf Factoring-Anbieter bauen. Diese Finanzierer bieten Medizintechnik-Firmen die Möglichkeit, regelmäßig ihre offenen Forderungen zu verkaufen und somit lange vor Erreichen des Zahlungsziels auf die eigenen Umsätze zuzugreifen. Die folgenden Vorteile sind nur einige, die sich aus dem Forderungsverkauf für Medtech-Unternehmen ergeben:
Sofortige Liquidität: Durch den Verkauf von Forderungen können Unternehmen von einer sofortigen Nutzung liquider Mittel profitieren. Das Warten auf Kundenzahlungen hat somit ein Ende; die langen Zahlungsziele der Branche werden nebensächlich. Etwa Investitionen in Forschung oder Digitalisierung können somit besser geplant werden.
Mehr Handlungsspielraum: Als Nebeneffekt der sofortigen Auszahlung des Forderungsbetrags wird nicht nur die Liquidität verbessert: Auch die Bilanz – und damit die Bonität – des Unternehmens wird optimiert. So kann der operative Betrieb gesichert und zugleich mehr Flexibilität bei der Beantragung von Bank-Krediten gewonnen werden, etwa für Forschungs- und Digitalisierungsinvestitionen.
Risikoabtretung: Factoring-Anbieter sind durch eine Warenkreditversicherung gegen Zahlungsausfälle abgesichert. Factoring-Kunden erhalten daher in jedem Fall den vollen Bruttobetrag der Rechnung. Zudem können durch die Auslagerung des Forderungsmanagements Risiken minimiert werden: Die Bonitätsprüfung sowie das Debitorenmanagement werden vom Factoring-Anbieter übernommen.
Entlastung der Verwaltung: Die Bürokratielast, unter anderem durch die Medizinprodukteverordnung, beschäftigt viele KMU. Factoring-Anbieter können Firmen diese Last nicht nehmen, wohl aber andere administrative Aufgaben übernehmen. Dazu gehört das Forderungsmanagement mitsamt der Überwachung von Zahlungsfristen und -eingängen. Auch das Mahn- und Inkassowesen kann an den Factoring-Anbieter übertragen werden.
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