KMU 2024: ein Blick auf die aktuelle Lage

Das Jahr 2024 hält einige Anforderungen für KMU bereit: von der weiter angespannten allgemeinen Wirtschaftslage bis hin zu neuen Regelungen und Gesetzen. In unserem Blogbeitrag beschreiben wir zentrale Themen von KMU in diesem Jahr.

Laut ifo-Institut wird die deutsche Wirtschaft 2024 voraussichtlich nur um 0,9 Prozent wachsen. Grund dafür ist die allgemeine Unsicherheit durch die schwierigen Rahmenbedingungen. So beurteilen KMU laut KfW-ifo-Mittelstandsbarometer die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen schlechter als in den Vormonaten, denn:

  • Der Fachkräftemangel bleibt auf einem hohen Niveau und laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer erfahren dadurch rund 40 Prozent der Unternehmen eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit.
  • Die Zinsen sind hoch und der Kreditzugang durch restriktives Bankenverhalten beschwerlich, was laut KfW-Kredithürde auch das Kreditinteresse bremst und nötige Investitionen erschwert.
  • Laut Deloitte ist in diesem Jahr weltweit ein politischer Stillstand zu erwarten. Mit über 50 nationalen Wahlen ist 2024 ein globales Superwahljahr. Reformen werden daher wohl weniger im Mittelpunkt der Politik stehen.
  • Die geopolitischen Spannungen zwischen China und Taiwan sowie die Kriege in Europa und Nahost halten an und können jederzeit weiter eskalieren. Das führt mit Blick auf Lieferketten, Absatzmärkte und Investitionen zu Unsicherheit und zu Schwankungen bei den Energie- und Rohstoffpreisen.

Richtlinien und Gesetze 2024

Neben der Wirtschaftslage haben auch EU-weite sowie nationale Richtlinien und Gesetze starken Einfluss auf KMU und deren Liquiditätsbedarf. Sie machen teils Investitionen unabdingbar oder fordern die Geschäftsaktivität durch Bürokratielast heraus. Einige davon sind:

  • EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD): Sie soll die Rechenschaftspflicht bei Nachhaltigkeitsaspekten erhöhen. KMU sind zwar 2024 noch nicht selbst berichtspflichtig. Als Zulieferer für große Betriebe hat die Berichtspflicht allerdings jetzt schon Auswirkungen auf sie.
  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG): Große Unternehmen sollen Prozesse einführen, um die unternehmerische Sorgfalt entlang der Lieferkette sicherzustellen. Es geht dabei um die Achtung der Menschenrechte, Umweltthemen und die Unternehmensführung. Auch von diesem Gesetz sind viele KMU indirekt betroffen – als Zulieferer von großen Unternehmen, die sorgfaltspflichtig sind.
  • Gebäudeenergiegesetz (GEG): ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten. 65 Prozent der erzeugten Wärme in Gebäuden sollte nun aus erneuerbaren Energien stammen. Regelungen speziell für gewerblich genutzte Immobilien sehen die Installation einer Gebäudeautomation vor, bei der alle Anlagen und Geräte, die zum Heizen, Kühlen oder Belüften dienen, zentral steuerbar sein müssen.
  • CO2-Preis: ist zum 1. Januar 2024 auf 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2 2025 soll er auf 50 Euro angehoben werden. Die Preise für Benzin und Diesel sowie für Öl und Gas können teilweise deutlich steigen.
  • Mindestlohn: stieg am 1. Januar 2024 bundesweit auf 12,41 Euro pro Stunde. 2025 soll er um weitere 41 Cent angehoben werden.

Finanzierung auch bankenunabhängig

Die schwierigen Rahmenbedingungen machen es Unternehmen nicht leicht, die nötigen Investitionen für die eigene Zukunftsfähigkeit zu tätigen. Besonders durch die Zurückhaltung der Banken. Daher ist es wichtig, sich alternative Finanzierungspartner wie Sale-und-Lease-Back-, Leasing- oder Factoring-Unternehmen ins Boot zu holen.

Sie haben Fragen zur Finanzierung in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten oder wollen sich zur Finanzierungsmethode Factoring informieren? Melden sich gern bei unseren Expertinnen und Experten.