Als energieintensive Industrie war die Chemiebranche besonders von den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen. Die Lage hat sich aktuell entspannt, doch längst verlangen auch die Herausforderungen des Wandels nach liquiden Mitteln. Die Umsatzfinanzierung über Factoring kann helfen.
Nach einem schwierigen Jahr 2022 hat sich die Stimmung in der chemischen Industrie laut dem Münchner ifo-Institut zuletzt weiter aufgehellt. Die Geschäftserwartungen hätten sich verbessert, aber auch die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen weniger schlecht bewertet als noch zu Jahresbeginn. Laut ifo-Umfrage wollen mehr Unternehmen ihre Produktion ausweiten. Die Firmen rechnen dabei allerdings mit Preissenkungen für ihre Produkte, da sich die internationale Wettbewerbsposition für die deutsche Chemieindustrie weiter verschlechtert habe. Das könne zwar die Nachfrage ankurbeln, belaste aber die ohnehin angespannte Ertragslage weiter.
Lange Zahlungsziele verstärken Liquiditätskrise
Der Grund dafür sind die nach wie vor hohen Kosten für Energie in Deutschland im Vergleich etwa zu den USA oder China. Durch den Ukraine-Krieg und den Wegfall russischen Erdgases musste der Energieträger durch teures Flüssiggas und Lieferungen aus anderen europäischen Ländern ersetzt werden.
Die Kostenexplosionen und Sorgen um Lieferengpässe hätten laut dem Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) Ende letzten Jahres dazu geführt, dass in der chemischen Industrie die Produktion um 30 Prozent zurückging. Die Auswirkungen dieses Einbruchs sind für viele Chemiebetriebe weiterhin spürbar, oft mangelt es an Reserven und Liquidität. Verstärkt wird dies dadurch, dass die Zahlungsziele in der Branche teils bis zu zwei Monate oder mehr betragen. Hohe Vorleistungen schlagen entsprechend ins Kontor.
Wandel und Wachstum fordern Liquidität
Da die Belastung durch die Energiekosten weiter anhält, können viele Investitionen nicht getätigt werden. Dabei hat sich die Chemiebranche zu den deutschen Klimazielen bekannt und möchte bis 2045 klimaneutral werden. Sie befindet sich mitten in der Transformation hin zur ökologisch nachhaltigen Industrie. Allerdings ist der Wechsel zu alternativen Energieformen und neuen Rohstoffen für die Branche alles andere als leicht. Sie benötigt laut iwd bisher nicht nur überdurchschnittlich hohe Mengen an Erdgas, um die Prozesse in Gang zu halten, der Rohstoff ist meist auch integraler Bestandteil der jeweiligen Produkte.
Hier müssen in den nächsten Monaten und Jahren grundlegende Veränderungen vorgenommen und neue Technologien und Verfahren etabliert werden. So geht es laut der Initiative „Chemistry4Climate“ unter anderem darum, durch Recycling mehr Sekundärrohstoffe wie Biomasse oder Kunststoffabfälle zu nutzen sowie eine massive Umstellung auf erneuerbare Energien, die intensive Verwendung von Wasserstoff in der Produktion und den Rückgriff auf Kohlendioxid als Rohstoff.
Umsatzfinanzierung über Factoring
Der von der Regierung geplante Industriestrompreis könnte hier Druck von den Unternehmen nehmen und Wachstum und Transformation erleichtern. Doch ob, wann und in welcher Form der günstige Strom kommt, ist momentan noch nicht absehbar.
Es können von Chemiebetrieben aber auch andere Quellen genutzt werden, um an mehr Liquidität zu gelangen. Dazu gehört der regelmäßige Forderungsverkauf über den Finanzierungsansatz Factoring. Hier stehen die eigenen Umsätze bereits nach wenigen Tagen zur Verfügung und können umgehend für Energieeinkäufe oder als Baustein für notwendige Modernisierungsvorhaben eingesetzt werden.
Lange Zahlungsziele werden damit nebensächlich und auch vor Zahlungsausfällen der Kunden sind die Chemieunternehmen durch Factoring sicher. Obendrein kann der Finanzierungspartner auch das Schuldner- und Forderungsmanagement übernehmen und die Chemiebetriebe bei Themen wie Mahnwesen und Inkasso unterstützen. Nicht ohne Grund führt der Verband der chemischen Industrie Factoring in seinem Maßnahmenkatalog auf.
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